Rubine in Uhren – Warum?

Bereits seit dem 18. Jahrhundert werden Edelsteine, vor allem Rubine, in Uhren verbaut. Auch heute noch stolpert man häufig über Formulierungen wie „23 Rubine“ oder „23 Jewels“ auf Datenblättern von Uhren. Doch was hat es damit auf sich und sind Uhren mit mehr Rubinen besser?

Rubine ersetzen Verschleißteile

Im inneren einer Uhr ist einiges los. Viele Zahnräder drehen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und legen im Laufe der Zeit viele Millionen Umdrehungen zurück.

Diese mechanische Arbeit, die von außen niemand wahrnimmt, unterliegt einem stetigen Verschleiß der Bauteile. Speziell die Zapfen-Lager der Uhren verschlissen bis zum 18. Jahrhundert besonders schnell. Dies führte dazu, dass Uhren mit zunehmendem Alter an Genauigkeit verloren.

Diesem Problem nahm sich der schweizer Mathematiker Nicolas Fatio de Duillier an. Neben weiteren bedeutenden Arbeiten in der Mathematik und Physik fand Nicolas einen Weg, den Verschleiß im inneren von Uhren zu minimieren.

Dazu setzte er Rubine als Lager ein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Durchbohrung des Rubins, entstanden so wesentlich verschleißärmere Lager. Die Zapfen gleiten durch die Härte der Rubine besser und der Abrieb wird enorm verringert. Des gesamte Uhrwerk wurde dadurch genauer und „vollkommener“.

Rubin in Uhr

Anzahl der Rubine und die Qualität

Die Verwendung von Rubinen in Uhrwerken blieb vorerst nur teuren Exemplaren vorbehalten. Da Rubine zu den teuersten Edelsteinen gehören, waren nur entsprechend teure Uhren mit ihnen ausgestattet.

Erst als es gelang Rubine synthetisch herzustellen, war es möglich den Massenmarkt mit den neuen Edelstein-Lagern zu versorgen. Uhrenhersteller setzten seit dem immer mehr Rubine ein. So gibt es zum Beispiel Exemplare mit 9 oder 15 Rubinen, aber auch Uhren mit 30 oder sogar 70 Rubinen.

Einen direkten Rückschluss auf die Qualität einer Uhr lässt dies jedoch nicht zu. Wichtig ist vor allem, dass die Rubine auch wirklich dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden. Der Einsatz eines Rubins als Deko-Element hilft der Funktionalität des Uhrwerks natürlich nicht weiter.

Warum gerade Rubine?

Rubine bzw. Korund ist nach dem Diamanten das zweithärteste Mineral auf unserem Planeten. Korund besitzt eine Härte von 9 Mohs, Diamant von 10.

Durch die enorme Härte ist es besonders Verschleißarm und es findet kaum Abrieb bei mechanischer Beanspruchung statt. Gleichzeitig kann es synthetisch hergestellt und mit Diamantwerkzeugen bearbeitet werden. Somit ist Korund wie geschaffen für die mechanische Lagerung.

Mehr über Rubine

Rubine sind nicht nur als mechanisches Bauteil besonders. Ihre blutrote Farbe und Seltenheit macht sie außerdem zu einem ganz besonderem Edelstein. Auf der Startseite finden Sie noch mehr Wissenswertes über Rubine.

Quellen:
http://www.pocketwatch.ch/techhist_rubin.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Stein_(Uhr)
http://luxus.welt.de/uhren/kauf-besitz/edelsteine-im-uhrwerk-warum-werden-sie-verbaut
http://barrygoldberg.net/watchguide/jewels.htm

3 Gedanken zu „Rubine in Uhren – Warum?“

  1. Grüezi Timo!

    Da ich Liebhaber alter Taschenuhren bin konnte mir auf Sammlertreffen (Furtwangen etc.) bis jetzt noch keiner meine Frage beantworten
    ab wann Synthetische Rubine in Uhrwerken eingebaut wurden oder der Synthetische Rubin erfunden wurde?
    wissen sie vielleicht etwas, schon jetzt besten Dank.

    Freundliche Grüsse Alain

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  2. Interessante Fakten, dachte immer die seien nur zur dekoration im Uhrwek aber da habe die wohl auch eine Funktion. Und zusätzlich sehen sie natürlich au wunderschön aus falls die Abdeckung druchsichtig ist.

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